Der Helios-Konzern verändert die Marketingstrategie des Ostsee-Resorts. Bis zum Jahr 2020 wird renoviert. Thematisch setzt man auf die Wikinger.


 DAMP. Künftig gehen Besucher im Ostsee-Resort Damp auf Entdeckungsreise mit den Wikingern. Bis 2020 soll das Dampland entstehen – die Wikinger sind Teil der neuen Marketingstrategie des zum Helios Konzern gehörenden Resorts. Ausgangspunkt dieser Reise ist das Entdeckerbad, das vor zwei Jahren eröffnete. Erbaut von der Gemeinde und betrieben vom Resort ist es mit der Saunalandschaft in Wikingerhäusern bereits ein Zeichen, wo die Reise hingeht. Die Häuser wurden nach historischen Vorbildern erbaut, ansonsten soll sich die Entdeckerreise auf historische Ereignisse beziehen, aber nicht unbedingt historisch korrekt sein.

Hinter der Fassade hat sich einiges getan

Ohnehin kann das 1973 als „Damp 2000“ eröffnete Resort nicht zum Wikingerdorf werden. Dagegen stehen schon die Betonklötze von Ostseekliniken, -Hotel und -Residenz. „Das ist der Chic der 1970-er Jahre. Das gehört zu Damp“, sagt Melanie Jaeger, die für das Marketing verantwortlich zeichnet. Hinter der Beton-Fassade hat sich aber einiges getan: Helios hat seit der Übernahme im medizinischen und im touristischen Bereich vor vier Jahren viel Geld in die Hand genommen. Unter anderem wurden die Hotelzimmer saniert. Neu sind in diesem Jahr die Zimmer eines Flurs der sechsten Etage. Sie sind noch nicht offiziell buchbar, aber wer ein Komfort- oder ein Standard-Zimmer gebucht hat, kann von den Mitarbeitern der Rezeption bei der Anreise zum Testen der neuen Zimmer ausgewählt werden. Die ersten Erfahrungen der Testphase sind laut Operation Managerin Uta Elsner gut. Die modernen mit dunklem Holz und in dezentem grün gestalteten Zimmer kommen an. Wer hier nächtigt, wird gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. „Wir entwickeln die Zimmer gemeinsam mit den Gästen weiter“, sagt Elsner.

Melanie Jaeger wiederum hat Ideen, wie das Hotel in die Welt der Wikinger eingebaut werden kann. Die Etagen werden mit Farben gestaltet, welche die Berufe der Wikinger repräsentieren. Das Grün der sechsten Etage stellt die Bauern dar. Alle Elemente des neuen Damplands sowie die Gestaltung der Etagen soll unaufdringlich funktionieren. „Wer mit den Wikingern nichts zu tun haben will, der muss sich nicht damit beschäftigen“, sagt Jaeger. Denn neben Urlaubern und Familien kommen viele Geschäftsreisende ins Resort, da auch ein Tagungszentrum dazu gehört. Außerdem buchen Gäste, die einen Angehörigen besuchen, der in der Klinik liegt oder eine Reha macht.

Auch die Gastronomie ist an Orte aus der Welt der Wikinger angelehnt. So heißt das Buffetrestaurant für die Halbpension-Gäste „Spitzbergen“. In der Hauptsaison werden hier zwischen 600 und 700 Gästen satt. „Bei uns schaut der Gast jetzt zu, wenn Fisch und Fleisch frisch für ihn zubereitet werden“, sagt Küchendirektor Daniel Mattle. Er ist für die Gastronomie im Resort zuständig und freut sich über die Renovierung. Eine Neuerung der Damper Restaurants ist das „Isfjord“, in dem in einem Raum mit 140 Plätzen auch a la Carte gespeist wird.

Italiener und American Diner

Zwei weitere Restaurants ergänzen das Angebot. Da die Wikinger auch Amerika und das Mittelmeer bereisten, werden das Vital Restaurant mit dem Namen „Sicilia“ – hier gibt es italienische Küche – sowie das „Vins“ als American Diner in das Dampland einbezogen. Nach und nach werden alle Teile des Resorts einbezogen. Bis 2020 soll aus dem Fun&Sport Center das „Schatzland“ werden und das Hotel wird zum „Midgard“, was im altnordischen für Erde und Welt steht. Eine Woche vor den Wikinger-Tagen in Schleswig steigt in Damp ein Spektakel als eine von etlichen Veranstaltungen – in Kooperation mit der Stadt.